Das dreiteilige Orgelstück komponierte Heiner Ruland 1988 für die Orgel Ulrich Göbels in Heygendorf/Thüringen, auf der die Töne der Schlesinger’schen Aulosskala (auf ci = 128 Hz) rein eingestimmt sind,.
Im ersten Teil erklingen die Töne in der Art eines frei improvisierten Präludiums.
Der Mittelteil erinnert an eine alte Passacaglia, bei der sich über einer fallenden Bassmelodie zwei Oberstimmen entfalten, sich von ihr befreien, um schliesslich in einem Kanon von Alt und Bass zur Ruhe zu kommen.
Der dritte Teil ist eine kleine Fantasie im Charakter der sieben Planeten, wobei jeder an seinem für ihn charakteristischen Oktav-Ausschnitt aus der harmonischen Reihe («Untertonreihe») erkennbar ist.
Saturn: Vom oberen Oktavton zur Prim 8/8,
Sonne: Von Quart zu Quart 8/11,
Mond: Von Septim zu Septim 8/14,
Mars: Von Terz zu Terz 8/10,
Merkur: Von Sext zu Sext 8/13,
Jupiter: Von Sekund zu Sekund 8/9,
Venus: Von Quint zu Quint 8/12.
Das Stück eignet sich in hervorragender Weise zum Einhören in die Schlesinger’schen Aulosskalen mit ihren achtfach differenzierten Sekund-Qualitäten.