Im Januar 2010 wurde von einigen Musikern und Freunden der Förderverein „Musik in erweiterter Tonalität“ gegründet, umgeben von einem Freundeskreis, der mittlerweile schon über hundert Mitglieder zählt und gerne weitere Menschen aufnimmt.
Die Initiative wurde unternommen in der Überzeugung, dass es an der Zeit sei, auf einen Erneuerungs-Impuls, der auf der Ausarbeitung von Anregungen Rudolf Steiners beruht, verstärkt aufmerksam zu machen.
Dieser Impuls zur Erneuerung der musikalischen Kultur wurde vor gut dreissig Jahren durch den Komponisten, Musikforscher und Musiktherapeuten Heiner Ruland grundgelegt und hat inzwischen da und dort musikverbundene Menschen, Laien wie Berufsmusiker auf den Weg gebracht. In kleinen, regelmässig gepflegten Singkreisen wurde und wird der Keim gelegt zu Chor-Instrumental-Aufführungen von Rulands Advent-, Oster- und Michaeli-Kantaten unter der Leitung von Heinz Bähler in den vergangenen Jahren.
Auch ermutigte der Erfolg des Oratoriums „Klingendes Licht“ von Johann Sonnleitner zu weiteren Schritten an die Oeffentlichkeit und damit verbunden zur Vereinsgründung vor einem Jahr. Seitdem gab es einige Konzerte mit Musik in erweiterter Tonalität von Oskar Peter, Heiner Ruland und Johann Sonnleitner: „Im Waldgebirg der Mond versinkt“, die Vesperkomposition „An der Schwelle des Abends“, Kantaten zum Advent und kürzlich eine Neufassung des „Traumliedes des Olaf Åsteson“. Eine Vortragsreihe über Tonsysteme als Spiegel der menschlichen Bewusstseins-Entwicklung ergänzte die Veranstaltungsreihe. Im kommenden Mai wird die Oster- und Himmelfahrts-Kantate von Heiner Ruland in Zürich, Bern und Basel zur Aufführung kommen.
Es geht bei dieser Initiative um eine Einbeziehung von „Naturtönen“, die sich zum Beispiel als „Alphorn-Fa“, als „Naturseptime“ und ähnlicher fast verschollener Intervalle nur noch in uralter Volksmusik erhalten haben. Diese Töne, äusserlich-physikalisch in der Naturtonreihe veranlagt, schlummern bis zu einem gewissen Grade noch „unerhört“ in jedem Menschen.
Die uralten, magischen Intervalle und Harmonien, die ganze prähistorische Kulturen bestimmt hatten, waren aus der Musik der vergangenen Jahrhunderte zugunsten eines freien, persönlich-innerlichen Fühlens verbannt gewesen, drängen aber auf verschiedenen Wegen wieder in die Musik herein. Nicht um ein pures Aufwärmen alter zauberisch-ekstatischer Elemente kann es einem heute angemessenen Bewusstsein gehen, auch nicht um ein äusserlich-technisches Manipulieren am herkömmlichen Tonsystem.
Das Ziel der erst am Anfang stehenden Bemühungen ist ein neues Ergreifen und Erfüllen von Ton- und Intervallgesten, ein Verwandeln von alten „Naturtönen“ in neue „Menschentöne“.
Die Gründungsmitglieder:
- Johann Sonnleitner
- Oskar Peter
- Verena Zacher
- Dr. Robert Zuegg
- Dr. Franz Felix Züsli
Der Gründungsvorstand:
- Franz Felix Züsli
- Oskar Peter
- Robert Zuegg